Ich beschäftige mich schon längere Zeit mit Qi Gong und Faszien. Mein Qi Gong Lehrer, Sui QingBo der Laoshan Union, betont immer wieder, wie wichtig es ist, jede Bewegung bis zu Ende auszuführen.

Auf diese Weise wird die gesamte Körperstruktur gedehnt und beweglich gehalten. Die Faszien werden geschmeidig.

In meinen Kursen beobachte ich immer wieder, daß die Bewegungen zu früh beendet werden.

So geht ein Teil der Qi Gong Wirkung verloren. Ich durfte meine Erfahrungen bei der Weiterbildung Qi Gong und Faszien vertiefen. Auf dem Arbeitskreistreff Qi Gong für Senioren verdeutlichte die Qi Gong Ausbilderin, Frau Eder, den Zusammenhang von Qi Gong Bewegungen und dem Fasziengewebe. Die Faszien spielen eine große Rolle für die Geschmeidigkeit und Elastizität des Körpers.

Anhand einfacher Übungen haben wir die Auswirkungen auf die eigene Beweglichkeit gleich spüren können. In der asiatischen Bewegungskunst Qi Gong waren sich die Bewohner Chinas schon lange bewusst, welch wichtige Rolle die Geschmeidigkeit des Körpers für die Gesundheit bedeutet.

Dr Robert Schleip treibt die Faszienforschung stark an.


Was sind nun eigentlich die Faszien?


Der Begriff entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Band“ oder „Bündel“. Diese Bezeichnungen weisen auf die Struktur der Faszien hin. Sie sind ein bandförmiges, reissfestes kollagenreiches Gewebe und teilweise nur einen einzigen Millimeter dick.

Als ich die Krankenpflegeausbildung absolvierte wurde gelehrt, daß die Faszien aus bindegewebiger Struktur bestehen und besonders im Bauchraum die Organe in ihrer Position halten.

Seit 2007, dem ersten Weltkongress der Faszienforschung, werden Faszien neu definiert. Faszien sind der Bestandteil eines körperweiten Netzwerkes und bestehen aus Nerven- Muskel- und Bindegewebszellen. Sie bilden Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln, Organhüllen und Muskelbindegewebe. Sie verbinden und durchziehen den gesamten Organismus netzartig.

Dieses Netz gibt dem Körper Stabilität und Flexibilität. Vernachlässigen wir die gezielte Bewegung des Fasziennetzes so verfilzen und verkleben die Faszien und schränken unsere Beweglichkeit ein, rufen Krankheiten hervor und verursachen die unterschiedlichsten Beschwerden, wie Schmerzen und Unausgeglichenheit.

Depressionen lassen sich ebenfalls günstig beeinflussen durch ein elastisches Fasziennetz, das durch Qi Gong gefördert wird. Es liegt wieder eine spannende Zeit vor mir. Ich probiere die neuen Erkenntnisse erstmal selber aus und spüre und erfahre. Anschließend werde ich die Erkenntnisse an meine Kursteilnehmer weiter geben.

Gehe achtsam mit dem eigenen Körper um.


Mit dieser Übung kannst Du gleich deine Faszien trainieren


Gehe in die Qi Gong Grundstellung: Füße stehen hüftbreit und dein Körper ist aufgerichtet. Nun schüttel den ganzen Körper nach Herzenslust, indem du mit den Knien wippst. Spüre wie dein Körper durch das Schütteln locker wird. Drehe dich auch zu den Seiten beim Schütteln.

Führe die Übung ein paar Minuten jeden Tag aus.


Bist du neugierig geworden, so sprich mich an.

2 April 2021